Netways – a knowledge pool and circulation space on network research approaches

In den Geisteswissenschaften und insbesondere den Digital Humanities ist die Netzwerkforschung mittlerweile eine feste Grösse, deren zahlreiche theoretische Zugänge, praktische Methoden sowie Analysetechniken über die Disziplinengrenzen hinweg inspiriert, entscheidende Impulse verlieht, neue Wege, Einsichten und Erkenntnisse aufzeigt bzw. ermöglicht sowie internationale Kooperationen hervorgebracht hat.

Ziel der Forschungsplattform ‘Netways' ist es, an diesen Entwicklungen teilzunehmen und sich in diesem innovativen und vielschichtigen Forschungsfeld einzubringen. Wir vernetzen die bereits an der Philosophisch-historischen Fakultät vorhandenen Initiativen und Projekte der Netzwerkforschung, welche zur Zeit noch kaum in Kontakt zueinander stehen,  um die Visibilität des Forschungsfeldes zu erhöhen sowie die Zirkulation von einschlägigen Erfahrungen und Ideen zu fördern.

Die Forschungsplattform wird damit grundlegend dem Austausch und der Wissensvermittlung zwischen bestehenden und im Entstehen begriffenen Projekten dienen, sie versteht sich als Wissensforum, auf dem individuelle Probleme diskutiert und durch Austausch gelöst werden können, seien sie inhaltlicher oder struktureller Art. Konkret wird Netways für Doktorierende der beiden fakultären Graduiertenschulen (GSAH und IZFG) von Nutzen sein.

Im ersten Jahr ist ein Workshop mit dem Ziel, Teilnehmende aus möglichst vielen unterschiedliche Fachbereichen anzusprechen geplant und ihnen für ihre spezifischen Forschungsfragen gangbare Wege der Netzwerkforschung aufzuzeigen, um letztlich auch Machbarkeit und Stellenwert der Netzwerkforschung im individuellen Forschungsprozess auszuloten.

Der Workshop dient der Einführung in die Thematik der Netzwerkforschung. Es wird anhand konkreter Forschungsfragen gezeigt, was Knoten und Kanten oder Akteure / Objekte und Beziehungen in der jeweiligen Forschungsperspektive darstellen sollen, woraus sich also die untersuchten Netzwerke zusammensetzen. Weiter werden Datenerhebungs- und Auswertungsverfahren sowie Erkenntnisziele- und grenzen der Netzwerkforschung aufgezeigt und diskutiert.

Weitere Informationen zur Forschungsplattform Netways

Die Plattform richtet sich gleichsam an Studierende und Forschende mit keinen oder geringen Erfahrungen im weiten Feld der Netzwerkforschung wie auch an Interessierte mit einschlägigen Vorkenntnissen. In Veranstaltungen wie im informellen Austausch sollen Grundlagen, aktuelle Trends, neue Perspektiven oder noch weniger bekannte Potentiale der Netzwerkforschung aufgezeigt, vermittelt und diskutiert werden. Die Plattform strebt dabei grösstmögliche Offenheit an und wird Ansätze etwa aus der Geschichte, der Linguistik, der Archäologie, der Kunstgeschichte oder der Musikwissenschaft berücksichtigen, wobei der Fokus freilich nicht nur auf Analysen sozialer Netzwerke liegt, sondern thematisch so breit als möglich zu fassen ist. Im Sinne objektorientierter Beziehungsstrukturen sollen Techniken des Text- und / oder Data Mining sowie auch allgemein die computergestützte Informationsextraktion berücksichtigt werden.

Darüber hinaus versteht sich Netways als ein Experimentierfeld transdisziplinärer Netzwerkforschung mit der Zielsetzung, Ansätze, Methoden und Theorien der Netzwerkforschung jenseits der Geistes- und Kulturwissenschaften zu diskutieren, etwa aus den Wirtschaftswissenschaften, der Jurisprudenz, der Mathematik oder insbesondere auch der Bioinformatik. Damit soll die Plattform ihren Beitrag zur Erkennung und Entwicklung von Innovationsfeldern wie auch zur Steigerung der Visibilität der Philosophisch-historischen Fakultät leisten.