Wappen sind Mittel der Selbstbeschreibung, die sich seit den Kreuzzügen als Form der Identifikation durchgesetzt haben. Mit Wappen können Personengruppen wie „Familien“, Korporationen und Zünfte, Gesellschaften oder religiöse Orden als zusammengehörig identifiziert werden. Historische Abbildungen von Wappen sind dank der Digitalisierung grosser Quellenbestände bereits greifbar. Dies führte in den letzten Jahren zu einer regen Publikationstätigkeit und aktuell zu Debatten über zentrale kulturhistorische Forschungsthemen wie Verwandtschaft oder Repräsentation, die bis hin zur Frage nach gemeinsamer Identität geht.
Als materielle Entitäten sind Wappen in Büchern und auf Siegeln präsent, sie können aber auch auf Grabsteinen, in Kirchen oder anderen zentralen Gebäuden sowie auf Gegenständen angebracht sein. Wappen sind fast omnipräsente Symbole der Identität, der Korporation, der Herrschaft und der Herrschaftsaufteilung und können zeitliche und räumliche Einflüsse auf die herrschaftliche Topologie einer Stadt oder von Ortschaften aufzeigen.
Für Hausforschende und Genealogen sind die Markierungen ebenso interessant wie für spezialisierte Sozial- und Kulturhistorikerinnen. Entsprechend vereint die Beschäftigung mit Wappen ausgesprochen disparate Formen des Umgangs mit der Vergangenheit und schlägt Brücken zwischen Laien und Spezialisten.
Ziel des Projekts ist die Schaffung einer Infrastruktur, die Laien und spezialisierten Forschenden einen breiten Zugriff auf Wappen bzw. deren rasche Identifizierung ermöglicht.
Das Projekt ist eine Kooperation der Professur mit dem renommierten e-Learningprojekt Ad fontes (Universität Zürich) und wird mitfinanziert durch den Swisslosfonds des Kantons Aargau.
Bild: Zürich, Schweizerisches Nationalmuseum, AG 2760: Zürich Armorial (http://e-codices.ch/en/list/one/snm/AG002760).